Montag, 9. September 2013

Ein echt russisches Thema: Wodka und Salzgurken




Bei uns waren in Sommer ganz viele Gäste. Sie waren nett, sie brachten alle etwas mit. Es ist ganz leicht zu raten, was für Mitbringsel hatten die da. Wodka. Wodka aus Sibirien. Wodka aus Weißrussland. Wodka aus Moskau

Wir sind zu richtigen..., nein nicht Trinkern, sondern zu richtigen Sammlern geworden. Jetzt haben wir eine schöne Kollektion unterschiedlichen Wodka Flaschen. Irgendwann im Winter machen wir  vielleicht Wodkaprobeabend. Dann koche ich Rassolnik, eine passende Suppe zu dieser Gelegenheit.


Kurz dazu:

Wenn viel Wodka am Abend getrunken wird, dann ist einem am nächsten Morgen ganz schön übel. Man verflucht den Tag, an dem er überhaupt Licht der Welt erblickt hat. Die Deutschen sagen: Klar. Kater, kennt doch jeder. Die Russen nennen das Pochmel'je. Und kennen ganz viele Hausmittel dagegen, zum Beispiel, Rassol. Das bedeutet Salzlake auf Russisch. Klingt so, als ob Russen, wenn sie morgens einen Kater haben, einfache Kochsalzlösung hinunterschlucken würden. Nicht ganz.

Salz und Wasser als Medizin sind nicht schlecht, weil gerade nach einer Alkoholvergiftung der Mineralhaushalt und der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden müssen. Aber allein reine Kochsalzlösung hilft nicht. Und der Begriff „Rassol“ hat im Russischen zwei Bedeutungen: Erstens, Kochsalzlösung  zum Konservieren von Gurken, Tomaten u.s.w. (3% bis 30% bei verschiedenen Konservierungsmethoden). Und zweitens, die Flüssigkeit, entsteht, nachdem der Gärungsprozess im Glas, mit eingelegtem Gemüse drin, abgeschlossen ist. In die Lösung kommen verschiedene organische Säuren, wie z.B. Milchsäure. Der Rassol ist außerdem mit Mineralien, Vitaminen und Gewürzen angereichert.

Gar nicht so dumm, das dann zu sich zu nehmen. Solch eine Medizin zeigt Wirkung, denn einige Zeit später verspürt man schon Hunger. Aber was kann er jetzt gut vertragen? Auch was Flüssiges, Salziges, Saures. Eine Suppe. Rassolnik, zum Beispiel. Die Suppe mit Salzgurken und Rassol. 
Marinierte Gurken, Gewürzgurken, Cornichons passen nicht. Man kann nur Salzgurken für den Rassolnik gebrauchen. In Deutschland kann man sogar die Salzgurken oder Sauergurken in einem Supermarkt kaufen, da der sogenannte Salzgurkenmeridian genau über Berlin und Wien  liegt. Im Osten werden Gurken und anderes Gemüse mit Salzlake konserviert, im Westen werden sie in Essigmarinade eingelegt.

Salzgurkensuppe koche ich später und schreibe darüber später.
Jetzt Salzgurkenrezept.

Salzgurken nach russischer Art


Zutaten:

2-3 kg kleinen Gurken
10-15 Knoblauchzehen
1 Chili
1 Paprika
1 Bund Dill (mit Blüten oder Samen)
Nach Wunsch Eichenblätter, Blätter von schwarzem Johannisbeerenstrauch  
Salz


Gurken gut waschen, wenn die welk sind für ein paar Stunden in kaltes Wasser einlegen. Knoblauch, Chili, Paprika putzen, waschen. Kräuter und Blatter waschen, mit dem heißen kochenden Wasser abschrecken.
Je nach dem ein großes Glas oder einen Topf nehmen, eine Schicht Gurken legen, Knoblauchzehen, ein paar Stücke von Paprika und Chili, Kräuter, dann wieder Gurken, dann wieder Knoblauch, Paprika, Chili, Grünzeug, dann – so wiederholen, bis der Topf (oder das Glas) voll ist. Wasser kochen. Dann heiße Lösung vorbereiten: für 1 Literkochendes Wasser 2 EL Salz (ohne Haufen) nehmen, lösen, auf das Gemüse übergießen. Wenn reicht nicht, noch ein Liter Lösung zubereiten, nochmal gießen. Dann ein Porzellanteller oben drauf legen, mit einem Ding beschweren, damit keine Gurke über die Wasseroberfläche schwimmt.
Nach 24 Stunden kann man die Gurken schon essen (noch mild). Nach ein paar Tagen werden die aber richtig fertig.  


Die Gurken werden zu eiskaltem Wodka feingeschnitten serviert. Außerdem werden auch unterschiedliche Gerichte daraus gemacht.

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