Sonntag, 1. September 2013

Wareniki: süße Teigtaschen mit Sauerkirschen




Wareniki (russisch, ukrainisch: Plural von Warenik) ist eine berühmte ukrainische Spezialität. Die Wareniki werden mit verschiedenen Füllungen zubereitet: Kartoffeln, Weißkohl, Sauerkraut, Frischkäse, Sauerkirschen und Heidelbeeren. In einigen Gebieten gibt es Wareniki auch mit Fleisch- oder Leber-Füllung. Am häufigsten aber nimmt man Kartoffeln. Als besondere Delikatesse gelten die Teigtaschen mit frischen Beeren, weil man die nur während  der Erntezeit kochen kann.

Der hoch angesehene sowjetisch-russische Historiker William Pokhlebkin, der auch ein Hobbykoch war und  viele Kochbücher veröffentlichte, erwähnte einmal in einem seiner Werke, dass Wareniki türkischen Ursprungs seien. Laut Pokhlebkin hieß das Gericht irgendwann einmal „Djuschwara“ und war ein bisschen komplizierter, als die ukrainische Variante. Viele eigneten sich diese Meinung an, waren froh sie zu äußern, und zwar als bewiesene Behauptung. Jeder russische Autor, der etwas über Wareniki schreibt, fühlt sich verpflichtet, andere mit einer so sensationellen Entdeckung zu überraschen: „Wussten sie schon, ukrainische Wareniki sind eigentlich türkisch!“ Einem ukrainischen Autor fällt so was im Traum nicht ein. Eventuell würde er sogar behaupten, dass italienische Ravioli und Chinesische Jiaozi ukrainischer Herkunft sind und von Kosaken aus der ukrainischen Steppe dorthin gebracht wurden. Kein Wunder bei einem Volk, das sich selbst als Nabel der Welt betrachte.
Eine kurze Recherche ergab aber zu dieser Frage so ein Ergebnis: In der türkischen Küche gibt es heutzutage ein Gericht mit solchem oder ähnlichen Namen nicht, es gibt auch keine verwandte Art von Teigtaschen. Ein anderes türkischstämmiges Volk, die Usbeken nämlich, haben aber Teigtaschen namens Tschutschwara.  Der zweite Teil des Wortes „wara“ ist eine Abkürzung von „Warak“, was „Blatt“ bedeutet. Jetzt kann man eine geografische Karte zur Hand nehmen, oder sich über Google Map danach erkundigen, wo Usbekistan liegt und wo die Ukraine.
Für Warenikifans jedoch, ist die Herkunft unwichtig. Wichtig ist aber, wie man den Teig richtig macht, wie man die Täschchen richtig verschließt, damit die schmackhafte Füllung beim Kochen nicht ausläuft.

Milch 250 ml
Eier 2 St.
Mehl 0,5 kg + 100 g fürs Ausrollen
Salz, Zucker 1 TL

Lauwarme Milch, Eier, Mehl, Salz und Zucker in eine Schüssel geben und gut vermengen. Danach auf ein Brett legen und gründlich durchkneten, bis der Teig nicht mehr an den Händen kleben bleibt. In Frischhaltefolie einwickeln und für 30 Minuten ruhen lassen.
Fertigen geschmeidigen Teig in Portionen einteilen. Jedes 100g-Stück zu einer Rolle mit 1,5-2cm   
großem Durchmesser rollen, danach in 1cm dicke Scheiben schneiden. Jede Scheibe mit Mehl zu einem Kreis 5-6 cm mit dem Nudelholz ausrollen.  In die Mitte von jedem Kreis Füllung draufgeben. Die Füllung verstreichen, sodass am Rand etwas über 1cm frei bleibt. Dann den Teigkreis zu einem Halbmond zusammenklappen und außen gut zusammendrücken, es darf keine Lücken geben und es sollen keine Löcher entstehen. Danach noch zweiten Mal dekorativ zusammendrücken.
Wareniki auf einem mit Mehl bestreuten Brett platzieren.

Wasser in einen großen Topf gießen, salzen, zum Kochen bringen. Dann Wareniki einzeln hinein senken. (Für 20 Stück etwa 2,5-3l Wasser). Sinnvoll ist es portionsweise zu kochen. Wenn alle Wareniki schon oben schwimmen, auf niedriger Stufe noch 3-5 Minuten kochen. Fertige Wareniki auf eine große Platte zum Abtrocknen legen.

Wareniki mit Sauerkirschen oder Heidelbeeren

Am besten nur die Beeren (Himbeere oder Heidelbeere) oder Kirschen (entkernt) ohne weitere Zutaten hineinlegen (ich nahm aber ein bisschen Zucker), gut verschließen. In salzigem Wasser, wie oben beschrieben, kochen, mit zerlassener Butter und Zucker servieren.

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