Dienstag, 2. Juli 2013

Laptop, Horror und Blini





Laptop, Horror und Blini. Eine seltsame Reihe. Aber wenn man weiß, worum es geht, dann wundert man nicht. Bei uns am Wochenende übernachten zwei Freunden meines Sohnes. Ihrer Plan war: am Laptop online zusammenspielen, kurz nach zehn ein Horror gucken und etwas Warmes zwischendurch essen. Fürs Essen war ich zuständig. 

Da habe ich Blini,die russische Pfannkuchen, für die Teenies gebacken. Was könnte im Teenies-Alter noch besser als Blini sein? Zweimal Blini: zum Frühstück und zum Mittagessen. Und damit es auf dem Tisch noch leckerer, noch schöner und noch authentischer aussieht, musste ich ganz schnell die варенье/ Warenje kochen.




Warenje ist eine russischer Süßspeise, die zu Blini serviert werden kann oder einfach zum Tee. In manchen deutschen Kochbüchern wird die Warenje einfach als „Kompott“ bezeichnet (stimmt nicht ganz). Manche vergleichen die mit der Grütze (falsch). Die kluge Wikipedia klärt uns auf: „Der Unterschied zur Marmelade oder Konfitüre besteht darin, dass das Obst im Allgemeinen unzerkleinert und nur mit Zucker eingekocht wird - ein Geliermittel ist nicht zugesetzt“.
Alles klar!
Da am Wochenende konnte ich nirgendwo Beeren oder Früchte kaufen, musste ich die im Garten finden. Die Johannisbeeren waren noch nicht reif, die Gartenerdbeeren wurden von Elstern gefressen, mir blieb es eins: Walderdbeeren und/oder Monatserdbeeren zu pflücken. Die ersten pflanzte ich nicht, sie verbreiteten sich wie Unkraut auf sonnigen Plätzen unter Kiefern. Und diesen Unkraut jäte ich nicht.


Warenje kochen

Wenn die Beeren und Früchte etwas sauer schmecken, nimmt man Zucker in Proportion 1 : 1. Für süße Früchte muss man weniger Zucker nehmen. Da ich nur eine Schale Beeren pflückte, musste ich nicht wiegen oder messen, ich nahm einfach ein Glas Zucker (200 ml) und 50 ml Wasser.
Aus Zucker und Wasser kocht man zuerst Sirup. Dann die Beeren in den Topf legen, vorsichtig umrühren. 5 Minuten köcheln lassen (niedrige Stufe), immer wieder  den Schaum entfernen. Vom Herd nehmen, abkühlen lassen, in einer schöne Glasschale servieren. In Russland nennt man das Geschirr für die Warenje – eine „вазочка / Wasotschka“, Väselein (vom Wort „Vase“).

Ja, und noch etwas: In Russland, in der Ukraine, in Kasachstan, Usbekistan, Georgien usw kocht man nicht in einem Topf. In jeder Familie gab es früher eine Kupferschüssel, manchmal mit einem langen Griff (ob es noch heute so ist, weiß ich nicht). Die richtige Warenje koch man normalerweise in großen Mengen für Winter und aufbewahrt dann in Gläsern in einer dunklen kühlen Kammer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen