Rezepte für Kohlrouladen gibt es viele. Nach jedem Geschmack.
Ich kenne auch ein paar. Aber an einem Tag musste ich alles vergessen, was ich vorher davon wusste
und ganz neu anfangen. An dem Tag aß ich zum ersten Mal
bei unseren
Freunden
die besondere Kohlrouladen,
Golubzy / Голубцы (auf
Ukrainisch
und Russisch).
Zuerst
hörte
ich aber eine Geschichte über DAS Gericht. Die Story passierte vor viele Jahren. Meine Freundin
war damals 17 Jahre
alt, sie war schwer
verliebt, schrecklich verknallt in ihr jetzigen Mann, der
sechs Jahre älter und viel erfahrene war.
Genau deswegen tat er nichts. Er ging
er mit der jungen
Schöne nur spazieren,
hielt ganz harmlos nur die Händchen,
und nach Monaten
Bekanntschaft nicht einmal küsste sie. Die Freundin
war in der großen
Sorge.
Sie ging zu ihrer
Oma
und erzählte
über ihre Kummer. Die Oma
wollte zuerst wissen, ob meine Freundin
den jungen
Mann heiraten wollte. "Nichts lieber als das!" „Dann, - sagte die weise Oma, - du muss ihn einladen, bei mir zu essen“.
Die Oma hat ganz
viele feine Gerichte gekocht und auf den Tisch serviert.
Und als Hauptgericht
kamen diese Golubzy, russisch-ukrainische Kohlrouladen nach Omas Rezept.
Der junge
Mann
konnte nicht wiederstehen, er aß und aß, er konnte nicht aufhören zu essen, so lecker waren die Golubzy. Aber die Oma
meinte, es war noch nicht alles. Da kam das größte kunstvollste
Hauptgericht – eine mit Leber, Pilzen und Buchweizen gefüllte Ente.
Das war das Ende
von seine
Freiheit.
Der man machte meiner Freundin
einen
Antrag.
Natürlich, sie sagte „ja“. Sie heirateten
sofort nachdem sie 18 wurde.
Gelegentlich
kochen unsere Freunde bei ihnen zu Hause diese berühmten
Kohlrouladen.
Ab und zu bereite auch ich sie zu, weil meine Freundin aus Omas
Rezeptur kei Geheimnis machte.
Zwar habe ich noch keine Enkelin, die so
dringend heiraten möchte, aber umso beeindrucken zu können, musste man ganz
viel üben. Ich bin noch bei der Übung.
Übrigens,
die gefüllte Ente schmeckt
auch sehr gut.
Zutaten
1
Kopf Weißkohl (nicht so fest, wie aus einem Supermarkt), dann besser Spitzkohl,
ein paar
1 kg Hackfleisch
1 Glas Reis
3 Zwiebeln
1-2 Möhre
2-3 EL Sonnenblumenöl
100 g Butter
100 g Sauer Sahne
100 g pürierte Tomaten
½
L Fleischbrühe (man kann auch Wasser nehmen)
Salz,
Pfeffer
Kohlstrunk
entfernen. In einem großen Topf den Kohlkopf im gesalzenen Wasser 10 Minuten kochen.
Dann Wasser abgießen, den Kohlkopf zu Seite legen.
In
einem kleinen Topf 1 Glas Reis in einem Glas Wasser so lange kochen, bis Wasser
weg ist.
Zwiebel
schälen, klein hacken. Möhre schälen, reiben. In eine Pfanne Öl und Butter
erhitzen, Zwiebel und Möhre geben, dünsten. Danach ½ Menge Sauer Sahne, ½ Menge
pürierte Tomaten, ½ Menge Fleischbrühe hinzufügen, kurz kochen. Die Soße immer
umrühren.
Danach
Hackfleisch mit der Soße mischen, Reis hinzufügen, vermengen mit Salz und Pfeffer
abschmecken.
Die
Blätter vom Kohlkopf abnehmen, ein paar EL Füllung nehmen und in das Blatt umwickeln,
auf ein Blech legen. Ein nach dem anderen. Danach die Mischung aus restlichen
Sauer Sahne, Tomaten und Fleischbrühe obendrauf gießen.
Im
Backofen bei 180 mit Umluft fertig, goldgelb backen.
Ich
hatte zufälligerweise belgisches Bier am Wochenende. Aber es schmeckt auch mit
dem dunklen deutschen.
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