Donnerstag, 25. Juli 2013

Kohlrouladen für die schwer Verliebte



Rezepte für Kohlrouladen gibt es viele. Nach jedem Geschmack. Ich kenne auch ein paar. Aber an einem Tag musste ich alles vergessen, was ich vorher davon wusste und ganz neu anfangen. An dem Tag aß ich zum ersten Mal bei unseren Freunden die besondere Kohlrouladen, Golubzy / Голубцы (auf Ukrainisch und Russisch).

Zuerst hörte ich aber eine Geschichte über DAS Gericht. Die Story passierte vor viele Jahren. Meine Freundin war damals 17 Jahre alt, sie war schwer verliebt, schrecklich verknallt in ihr jetzigen Mann, der sechs Jahre älter und viel erfahrene war. Genau deswegen tat er nichts. Er ging er mit der jungen Schöne nur spazieren, hielt ganz harmlos nur die Händchen, und nach Monaten Bekanntschaft nicht einmal küsste sie. Die Freundin war in der großen Sorge. Sie ging zu ihrer Oma und erzählte über ihre Kummer. Die Oma wollte zuerst wissen, ob meine Freundin den jungen Mann heiraten wollte. "Nichts lieber als das!" Dann, - sagte die weise Oma, - du muss ihn einladen, bei mir zu essen 
Die Oma hat ganz viele feine Gerichte gekocht und auf den Tisch serviert. Und als Hauptgericht kamen diese Golubzy, russisch-ukrainische Kohlrouladen nach Omas Rezept. Der junge Mann konnte nicht wiederstehen, er aß und aß, er konnte nicht aufhören zu essen, so lecker waren die Golubzy. Aber die Oma meinte, es war noch nicht alles. Da kam das größte kunstvollste Hauptgericht – eine mit Leber, Pilzen und Buchweizen gefüllte Ente

Das war das Ende  von seine Freiheit. Der man machte meiner Freundin einen Antrag. Natürlich, sie sagte „ja“. Sie heirateten sofort nachdem sie 18 wurde


Gelegentlich kochen unsere Freunde bei ihnen zu Hause diese berühmten Kohlrouladen. Ab und zu bereite auch ich sie zu, weil meine Freundin  aus Omas Rezeptur kei Geheimnis machte.
Zwar habe ich noch keine Enkelin, die so dringend heiraten möchte, aber umso beeindrucken zu können, musste man ganz viel üben. Ich bin noch bei der Übung.

Übrigens, die gefüllte Ente schmeckt auch sehr gut. 


Zutaten

1 Kopf Weißkohl (nicht so fest, wie aus einem Supermarkt), dann besser Spitzkohl, ein paar
1 kg Hackfleisch
1 Glas Reis
3 Zwiebeln
 1-2 Möhre
2-3 EL Sonnenblumenöl
100 g Butter
100 g Sauer Sahne
100 g pürierte Tomaten
½ L Fleischbrühe (man kann auch Wasser nehmen)
Salz, Pfeffer


Kohlstrunk entfernen. In einem großen Topf den Kohlkopf im gesalzenen Wasser 10 Minuten kochen. Dann Wasser abgießen, den Kohlkopf zu Seite legen.
In einem kleinen Topf 1 Glas Reis in einem Glas Wasser so lange kochen, bis Wasser weg ist.
Zwiebel schälen, klein hacken. Möhre schälen, reiben. In eine Pfanne Öl und Butter erhitzen, Zwiebel und Möhre geben, dünsten. Danach ½ Menge Sauer Sahne, ½ Menge pürierte Tomaten, ½ Menge Fleischbrühe hinzufügen, kurz kochen. Die Soße immer umrühren.
Danach Hackfleisch mit der Soße mischen, Reis hinzufügen, vermengen mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Blätter vom Kohlkopf abnehmen, ein paar EL Füllung nehmen und in das Blatt umwickeln, auf ein Blech legen. Ein nach dem anderen. Danach die Mischung aus restlichen Sauer Sahne, Tomaten und Fleischbrühe obendrauf gießen.
Im Backofen bei 180 mit Umluft fertig, goldgelb backen.

Ich hatte zufälligerweise belgisches Bier am Wochenende. Aber es schmeckt auch mit dem dunklen deutschen.  

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